8 negative Glaubenssätze, die ich überwunden habe

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Negative Glaubenssätze, die ich überwunden habe

Glaubenssätze sind (Grund-)Überzeugungen über uns, andere Menschen und die Welt, die wir verinnerlicht haben. Meist wurden sie in der Kindheit und Jugend geprägt – manche aber auch im weiteren Lauf des Lebens. Es gibt Glaubenssätze, die hilfreich sind, die uns dienen und uns voranbringen. Es gibt aber auch Glaubenssätze, die negativ sind und uns blockieren. Es lohnt sich, die eigenen Gedanken zu untersuchen, um diese Glaubenssätze ausfindig zu machen. Um sie dann zu überprüfen. Denn nicht alles, was wir glauben, entspricht der Wahrheit. Zumindest gibt es meist viele andere Blickwinkel. Perspektivwechsel lohnen sich.

Ich habe mal wieder bei mir geforscht und ein paar meiner hinderlichen Glaubenssätze, die ich lange hatte und mittlerweile zum Glück abgelegt habe, für dich zusammengestellt. Erkennst du dich bei dem ein oder anderen Gedanken wieder?

1. Arbeit ist Mittel zum Zweck (Geld) und hat mit Spaß und Erfüllung nicht viel zu tun.

So habe ich es vorgelebt bekommen: Arbeit ist Arbeit. Nicht schlimm und auch nicht so, dass man jeden Morgen mit einem Seufzer aufsteht und gar keine Lust drauf hat. Aber auch nicht so, dass man sich darauf richtig freut und einen die Tätigkeit, der man den ganzen Tag nachgeht, so richtig erfüllt. Arbeiten muss man, um Geld zu verdienen.

Habe ich auch lange so gesehen. Ich habe dann halt in meiner Freizeit die richtig schönen Dinge gemacht, die mir viel Freude bereitet haben. Ich hatte zwar immer eine Sehnsucht in mir und eine Hoffnung, dass ich doch irgendwann noch etwas finde, was mich beruflich erfüllt. Wirklich daran geglaubt habe ich allerdings nicht wirklich.

Bis ich zufällig – oder war es Fügung? – einen nebenberuflichen Job als Theaterpädagogin angeboten bekommen habe. Ich hatte zu der Zeit zwar gut 17 Jahre Erfahrung hinter mir, in der ich viel Schauspielunterricht genommen und bei einigen Produktionen auf der Bühne gestanden hatte, aber ich hatte keine klassische Ausbildung in dem Bereich (zu dem Thema passt übrigens Punkt 5 sehr gut :-)). Ich habe einfach gemacht und es lief richtig gut.

Und das Schönste daran war, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben gespürt habe, dass Arbeit, für die ich auch Geld bekomme, Spaß macht. Ein Gamechanger.

2. Ich habe keine Berufung.

Berufung. Allein schon das Wort war mir lange Zeit viel zu groß. Ich hatte Berufung als etwas abgespeichert, das nur wenigen Glücklichen vorbehalten ist. Etwas, das ganz von allein aus jemandem herauskommt. Das man nicht suchen kann. Das einfach da ist. Oder eben nicht.

Ich habe es meist mit Künstlern in Verbindung gebracht. Eine Berufung hatte für mich ein Sänger, der sein Leben dem Singen verschrieben hat und gar nicht anders kann, als zu singen. Oder eine Malerin, die den ganzen Tag Bilder malt, die aus ihr herausfließen. Mir war klar, dass ich keine Berufung habe. Weil sie nicht zu mir kam.

Irgendwann habe ich den Spieß dann umgedreht und mich selbst auf die gezielte Suche nach meiner Berufung gemacht. Ich war in einem Coaching auf mein Warum gestoßen. Ein magischer Moment, weil ich ab da ganz genau benennen konnte, was mich im Kern schon immer motiviert und angetrieben hat. Von meinem Warum aus war es nur noch ein Katzensprung zu meiner Berufung.

Heute definiere ich sie so: „Ich tue das, was ich wirklich wirklich (!) will, was ich dazu richtig gut kann und was mich mit Sinn erfüllt.“

Ich bin davon überzeugt, dass jeder eine Berufung hat. Auch du. Auch wenn du es (noch) nicht glauben kannst. Lasse dich auf das Abenteuer ein, sie zu finden. Es wird sich gut anfühlen.

3. Selbstständigkeit ist nichts für mich. Ich brauche Sicherheit.

Sicherheit war für mich eng mit einer Festanstellung verknüpft. Meine Eltern waren Angestellte. Unternehmerisches Denken kannte ich nicht. Mit einem festen Job war alles schön geregelt und sicher.

Aber stimmt das wirklich? Welcher Job ist heute noch wirklich sicher? Oft sind sie befristet. Selbst wenn nicht, ist es auch kein Garant, dass man den Job auf immer und ewig behält. Große Firmen, bei denen die Arbeitnehmer:innen nie mit einem Jobverlust gerechnet hätten, sind pleite gegangen oder mussten viele Menschen entlassen. Auch Corona hat gezeigt, wie unsicher gefühlte Sicherheit sein kann.

Dann kam noch die Frage hinzu: Was bedeutet für mich eigentlich Sicherheit? Ist sie nur an das Finanzielle geknüpft? Oder will ich auch sicher sein, mein eigenes Ding machen und nach meinen Werten frei entscheiden zu können? Die Sicherheit, mir selbst treu zu sein?

Das hat mich umdenken lassen. Selbstbestimmung und meiner Berufung folgen ist mir wichtiger als das, was ich früher unter Sicherheit verstanden habe. Heute fühle ich: Selbstständigkeit ist genau mein Ding!

4. Ich werde niemals vor Menschen etwas präsentieren: Ich bin zu schüchtern.

In der Grundschule und im Gymnasium war es für mich ein Graus, wenn ich ein Referat halten musste. Nach vorne an die Tafel zu kommen, um da vor allen anderen etwas zu präsentieren, hat mir Bauchschmerzen bereitet. Ich war schüchtern. Und nicht so sehr von mir überzeugt, dass ich mich gerne in den Mittelpunkt gestellt habe.

Wie hat sich das geändert? Mit 20 Jahren habe ich begonnen, Schauspielunterricht zu nehmen. Es folgten viele Jahre Stimm- und Sprechtraining, Improvisation, Körperarbeit und natürlich Aufführungen. (Ist übrigens bis heute meine große Leidenschaft geblieben – ich spiele immer noch.)

In andere Rollen zu schlüpfen, in andere Leben hineinzuspüren, hat mir unheimlich viel Freude gemacht. Als Schnitzlers „Fräulein Else“, Schwester Monika aus den „Physikern“ oder auch als Tognino aus Goldonis „Die Verliebten“ auf der Bühne zu stehen, war für mich ein Gamechanger.

Ich habe meine Angst und Schüchternheit abgelegt. Ich war ja nicht Silke May, sondern die Figur. Damit habe ich mich auf die Bühne getraut. Nach und nach hat sich das auch auf mich übertragen.

Schüchternheit ist für mich heute kein Thema mehr. Wenn ich etwas zu sagen habe, für mein Thema brenne, dann gehe ich gerne auf die Bühne (ob virtuell oder im wörtlichen Sinne) und spreche darüber. Auch Workshops vor Gruppen zu geben, fühlt sich in dem Kontext heute gut für mich an. Bin ich heute völlig cool? Nein, ein leichtes Lampenfieber ist meist dabei. Das ist auch gut so. Für den Fokus und die Konzentration.

Hast du Lampenfieber, das dich hemmt? Dann lies gerne hier rein, um zu erfahren, was du tun kannst.

5. Ich brauche erst noch ein paar weitere Zertifikate, bevor ich mich selbstständig machen kann.

An Zertifikate und Abschlüsse waren einige meiner dysfunktionalen Glaubenssätze geknüpft. Je mehr Abschlüsse und Zertifikate, desto besser. Und wenn ich etwas nicht offiziell „beweisen“ kann, dann darf ich das beruflich nicht nutzen. Ziemlich weit verbreitet. Vor allem hier in Deutschland.

Aber:

  • Jürgen Vogel hat keine Schauspielausbildung – Er ist trotzdem erfolgreicher Schauspieler, der in vielen Filmen und Produktionen mitgespielt hat.

 

  • Stefan Raab hat eine Metzgerlehre gemacht – Seinen Erfolg hatte er im Bereich Fernsehmoderation und als TV- und Musik-Produzent.

 

  • Nena ist gelernte Goldschmiedin – Ohne Gesangsausbildung oder ähnliches brachte sie es zum Erfolg.

 

  • Carolin Kebekus ist erfolgreiche Comedian, ohne diesen Beruf irgendwo erlernt zu haben.

 

Das sind nur ein paar Beispiele. Diese und andere haben mich zum Umdenken gebracht. Kann ich auch etwas tun, für das ich keine entsprechende Bescheinigung habe? Weil ich es auf anderem Weg gelernt und/oder Praxiserfahrung in dem Bereich habe? Ja, kann ich. Als staatlich geprüfte Heilpraktikerin für Psychotherapie habe ich die „Lösungsfokussierte Kurzzeittherapie“ nach Steve de Shazer erlernt. Eine Methode, die sich auch wunderbar im Coaching-Setting einsetzen lässt. Denn eins war mir klar: So interessant die Ausbildung als HP Psychotherapie auch war, ich wollte nicht im therapeutischen Bereich arbeiten. Als Basis für meine jetzige Tätigkeit war dieser Weg und all das Erlernte allerdings sehr wertvoll.

Nach einem genauen Check-in habe ich schließlich festgestellt: „Um in die Selbstständigkeit zu starten, brauche ich keine weiteren Zertifikate, weil mein Werkzeugkoffer schon gut gefüllt ist.“ Natürlich entwickele ich mich auf dem Weg immer weiter und bilde mich fort. Aus dem eigenen Wunsch heraus, immer weiter dazuzulernen und zu wachsen. Nicht, um Zertifikate zu sammeln.

Über vieles – meine Stärken, die ich im Laufe des Lebens entwickelt habe, meine Erfahrungen, mein Weiterentwicklung als Coachee, autodidaktisch Erlerntes, meine Liebe zu Psychologie und dem Ergründen von menschlichem Handeln und der Motivation, die dahintersteckt sowie meine Kernmotivation (mein Warum) – kann mir sowieso niemand eine Bescheinigung ausstellen. Brauche ich heute auch nicht mehr. Ich weiß, was ich kann. Ergebnisse und Kundenfeedbacks sprechen mehr als tausend Zertifikate.

6. Meine Stimmung ist abhängig von äußeren Umständen. Da kann ich nichts dran machen.

Ja, es ist so einfach, die eigene Stimmung auf die Umstände oder das Verhalten anderer Menschen zurückzuführen. Dann ist man fein raus und kann ja nichts dafür. Daran ändern schon mal gar nichts.

In einem Coaching vor vielen Jahren hatte ich einen echten Aha-Moment, als ich erfahren habe, dass wir uns unsere Gefühle selbst machen und etwas daran ändern können. Dass wir nicht von äußeren Umständen abhängig sind, sondern selbst für uns verantwortlich sind. Dass wir den Frieden in uns selbst finden können. Dass Dankbarkeit ein so einfaches und gleichzeitig wunderbares Tool ist, um den Fokus zu verändern.

Nein, ich bin noch immer nicht jeden Tag nur super drauf aufgrund dieser Erkenntnis. Aber ich weiß in jedem Moment, dass ich selbst für mich und meine Gefühle sorgen kann. Dass ich nicht ausgeliefert, sondern Schöpferin bin.

7. Selbstständigkeit heißt selbst und ständig.

Ist also total anstrengend, man hat nie wieder Freizeit, arbeitet rund um die Uhr. Einfach echt stressig. Vor diesem 24/7-Hustle hatte ich enormen Respekt. Habe deswegen den Weg in die Selbstständigkeit auch längere Zeit heraus gezögert. Selbst als mir klar war, dass das mein Weg ist, um beruflich erfüllt zu sein.

Ja, ich investiere viel Zeit und Energie in mein Business. Ich habe die Zeit noch nie gestoppt. Wenig ist es nicht. Aber kein Rund um die Uhr-Modus. Und vor allem ist es nicht stressig. Weil ich mir alles selbst einteilen kann. Weil ich für mich selbst arbeite. Weil ich meine Berufung lebe und immer einen direkten Bezug zu meinem Warum habe. Die Zusammenarbeit mit meinen Kund:innen erfüllt mich. Ich liebe, was ich tue. Meine Arbeit gibt mir Energie. Daher fühlt es sich nicht nach selbst und ständig an.

Heute empfinde ich es eher als „ständig ich selbst“. Weil ich mein Business auf Basis meiner Persönlichkeit und nach meinen Vorstellungen aufgebaut habe. Ich bin mein Business aka Personal Brand.

8. Wenn meine Angebote zu teuer sind, dann kauft sie keiner. Ich kann doch nicht so viel Geld verlangen.

Money-Mindset. Ein ganz spannendes Feld. An Geld-Glaubenssätzen hängt so viel dran. Auch hier spielen natürlich unsere Prägungen wieder eine Rolle. Oft sind verschiedene Gedanken zu einem Thema ineinander verwoben. Bei mir war es z. B. auch noch: „Ich brauche ja nicht viel.“ Und ich habe mir ständig Gedanken um den Geldbeutel anderer gemacht. Geld ausgeben war für mich lange Zeit selbst einfach „Geld ausgeben“ – in Investitionen habe ich gar nicht gedacht.

All das, und noch mehr, hat mich ganz schön blockiert. Unbewusst. Und um das an die Oberfläche zu holen und aufzulösen bzw. zu transformieren, habe ich mir selbst Hypnose-Coachings gegönnt. (Ja, heute kann ich investieren ;-)) Ich liebe diese Art der Arbeit. Wenn dich das auch interessiert, lies gerne hier weiter.

Heute weiß ich um den Wert meiner Begleitung und mache meine Preise entsprechend. Nein, es sind immer noch keine High-Pricing-Angebote (und ich glaube, das werden sie auch nicht), aber sie fühlen sich gut an. Für mich und meine Kunden.

Also, glaube nicht unbedingt alles, was du denkst 🙂 Es lohnt sich, sich immer mal wieder die eigenen Überzeugungen bewusst zu machen und sie zu hinterfragen. Insbesondere, wenn du merkst, dass du immer wieder auf die gleichen Hindernisse stößt, an bestimmten Stellen nicht weiterkommst und gerne eine Lösung finden willst, dann ist es besonders wertvoll, sich den eigenen Glaubenssätzen zu widmen.

Was du tun kannst, wenn du hinderliche Glaubenssätze gefunden hast, kannst du hier nachlesen. Wenn du direkt mit Hypnose da rangehen willst, melde dich gerne bei mir. Ein erster Berufungstalk ist bei mir immer kostenfrei und unverbindlich. Dahinter steckt meine Überzeugung: „Erstgespräche sind wichtig, um herauszufinden, ob die Chemie stimmt und ich helfen kann. Dafür will ich kein Geld nehmen.“ Und dieser Glaubenssatz bleibt. Weil er sich gut anfühlt und dienlich ist. Denn das können Glaubenssätze auch: Uns unterstützten und positiv sein. Die dürfen gerne bleiben.

𝐒𝐞𝐢 𝐝𝐮 𝐬𝐞𝐥𝐛𝐬𝐭 🧡 𝐬𝐭ä𝐧𝐝𝐢𝐠.

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