Was ich heute beim Businessaufbau anders machen würde – Meine 3 wichtigsten Learnings

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Vor Kurzem habe ich mal wieder an meinem Business gearbeitet. Stimmt, ich habe mein Business schon seit 2020 und habe trotzdem daran gearbeitet. Oder gerade deswegen. Denn eins kann ich dir vorab sagen: Ein Business ist keine Sache, die einmal festgelegt und dann Jahre oder Jahrzehnte gleich durchgeführt wird. Falls du immer das Gleiche, feste Abläufe und 100 % vorhersehbare Planung willst, dann solltest du den Wunsch nach Selbständigkeit noch einmal überdenken.

Denn meine Erfahrung ist, dass ein Business zu haben vor allem bedeutet, flexibel zu sein, immer wieder Neues lernen zu wollen, Inhalte, Ausführung und sich selbst regelmäßig zu hinterfragen und ggf. neu auszurichten oder alles entsprechend an Veränderungen anzupassen.

„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“, sagte schon der griechische Philosoph Heraklit. Das bringt es für mich auf den Punkt. Alles ist immer im Wandel. Sieh dir die Natur an. Sie verändert sich fortlaufend. Und dadurch entsteht Neues. „Stillstand ist der Tod.“ sagte ein weiterer schlauer Mensch. Auch Max Frisch stimme ich zu. Stillstand ist öde, frustrierend und langweilig. Und wenn der Mensch dadurch nicht stirbt, so stirbt doch mindestens seine Leidenschaft, Lebensenergie und Freude. Auch eine Art Ende.

Aber zurück zum Anfang. Ich habe an meinem Business gearbeitet und reflektiert, was gut funktioniert und was eben nicht funktioniert hat. Daraus habe ich abgeleitet, was ich heute – wenn ich noch einmal starten würde – anders machen würde. Daraus habe ich neue Standards und Abläufe definiert, um mehr davon zu machen, was sich gut anfühlt und zu gewünschten Ergebnissen führt.

In diesem Artikel teile ich mit dir meine wichtigsten Erkenntnisse aus den ersten beiden Schritten:

1. Was hat beim Businessaufbau funktioniert und was nicht.

2. Was ich heute tun würde, wenn ich noch einmal am Anfang meines Businessaufbaus stehen würde.

Was mich viel Zeit und Energie gekostet und nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht hat:

Was habe ich nicht alles getan zu Beginn meiner Selbständigkeit. Es war auf jeden Fall viel. Ich wollte keine Chance verpassen und möglichst viel von dem umsetzen, was erfolgversprechend war. Oder von dem ich zumindest dachte, dass es funktioniert. Im Folgenden findest du die drei Dinge, die mich dabei am meisten Zeit und Energie gekostet, die aber nicht funktioniert haben.

1. Falsche Positionierung

Ich bin mit einem Thema in die Selbständigkeit gestartet, das meinen Stärken und Interessen entsprach. Dieses Thema war das Ergebnis eines Gruppencoaching-Programms. Viele um mich herum waren der Meinung, dass es total gut zu mir passt. Das fand ich zu Beginn auch, aber schnell habe ich gemerkt, dass mir etwas fehlte.

Ich konnte meinen Kundinnen gut weiterhelfen, und sie waren glücklich mit dem Ergebnis unserer Zusammenarbeit. Aber ich nicht. Weil mir die Tiefe fehlte. Ich spürte, dass da noch mehr ist.

2. Online-Kurs erstellen aus Lust und Laune heraus

Kaum war ich in die Selbständigkeit gestartet, habe ich einen 4-wöchigen Online-Kurs erstellt. Mit Videos, Arbeitsblättern, Impulsen und der Möglichkeit zum Austausch in einer geschlossenen Facebook-Gruppe, in der ich auch für Fragen zur Verfügung stand. Ich hatte richtig Lust darauf. Den Kurs habe ich in einer kostenfreien Beta-Version getestet. Die Teilnehmerinnen waren happy mit meinem Angebot, aus dem sie viel Mehrwert für sich gezogen haben.

Verkauft habe ich den Kurs danach nie. Ein paar halbherzige Beiträge mit der Ankündigung, dass mein neuer Kurs bald startet, hatten keinen Erfolg. Punkt 1 spielte da sicherlich auch schon rein. Dazu kam, dass ich zu dem Zeitpunkt kaum Leads hatte und mir vorab keine Gedanken gemacht hatte, ob mein Angebot überhaupt von Interesse ist. Ganz zu schweigen davon, dass ich meine Zielgruppe befragt oder weiter zu dem Thema recherchiert hatte.

3. Erstellen einer Facebook-Gruppe, weil alle es so machen

Facebook war der erste Social-Media-Kanal, auf dem ich ein Profil für mein Business erstellt habe. Und weil das gefühlt alle so gemacht haben und es von Marketing-Experten empfohlen wurde, habe auch ich eine Facebook-Gruppe erstellt. Mit der Vorstellung, diese zu füllen, Mehrwert zu liefern, in den Austausch mit potenziellen Kundinnen zu gehen und letztendlich Leads zu generieren und meine Angebote zu verkaufen.

Das mag für einige auch der richtige Weg sein. Für mich war er es nicht. Es fühlte sich schwer an, die Kommunikation in Gang zu halten. Auch da habe ich viel Zeit investiert und nicht das erreicht, was ich mir vorgestellt hatte. Nach einigen Monaten habe ich die Gruppe wieder aufgelöst.

Das sind meine wichtigsten Learnings für einen entspannten Start ins Business

Zuallererst: Weniger ist mehr. Und die Reihenfolge der Umsetzung ist entscheidend. Heute würde ich in Bezug auf die oben genannten Punkte Folgendes anders machen:

1. Das Gruppencoaching, in dem ich war, war wertvoll. Aber es ging nicht in die Tiefe. Weil für individuelle Themen kein Raum war. Im Nachhinein klar. Das liegt in der Natur der Sache. Ich habe meine Stärken, Interessen und Werte herausgearbeitet und habe daraus meine Positionierung abgeleitet. Dass nicht alle eingesetzten Stärken zu beruflicher Erfüllung führen, habe ich erst später erkannt. Manchmal können wir Dinge gut, machen sie aber nicht wirklich gerne.

In einem 1:1-Coaching habe ich darauf erst viel später genauer geschaut. Und als wichtigsten Punkt habe ich dabei mein tiefliegendes Warum gefunden. Es war ein magischer Moment, als ich es entdeckt und formuliert hatte. Ich wusste ab da: Wenn mein Tun einen direkten Bezug zu meinem Warum hat, dann bin ich im Flow, glücklich und erfüllt.

Heute würde ich zu Beginn meiner Selbständigkeit – oder besser noch davor – direkt eine 1:1‑Begleitung wählen, in der ich gezielt meine Werte, Stärken (und zwar die, die mir auch Freude bereiten), Interessen und mein Warum definiere, um so meine Berufung zu finden und zu leben. Für eine passende Positionierung von Anfang an. Damit ich keine Umwege gehen muss und Zeit und Energie verschwende.

2. Ich habe es oben schon angedeutet. Zum Thema Online-Kurs gehört mehr als Spaß dabei zu haben, ihn zu erstellen. Zumindest, wenn man ihn auch verkaufen will. Momentan steht bei mir das Thema ziemlich weit unten auf der Liste von Dingen, die ich machen möchte. Sollte sich das ändern, würde ich mir auch an der Stelle professionelle Unterstützung suchen, um durch das „einfach mal machen“ nicht wieder viel Zeit und Energie zu verlieren.

3. Ein ganz wichtiger Punkt, den ich gelernt habe, ist: Höre auf dich selbst und mache nicht unbedingt das, was scheinbar alle machen und was angeblich unverzichtbar ist. Eine Facebook-Gruppe zu erstellen wurde mir von vielen Seiten empfohlen, und ich habe sie eingerichtet. Obwohl sich das von Anfang an nicht richtig passend für mich angefühlt hat.

Dabei ist mir wichtig anzumerken, dass Facebook ein super Social-Media-Kanal ist und auch Gruppen eine tolle Marketing-Möglichkeit sind. Ich persönlich fühle mich auf LinkedIn wohler und habe gemerkt, dass es da besser für mich funktioniert. Würde ich noch einmal starten, würde ich weniger den vielen Empfehlungen von außen als meinem Bauchgefühl folgen. Klar, Tipps sind wertvoll. Aber nur, wenn sie sich für einen selbst gut anfühlen. Das gilt es, zu überprüfen und nicht ungefiltert allen möglichen Strategien zu folgen.

Die Essenz des Ganzen: Starte bei dir.

Schau in dich hinein. Was willst du wirklich, was kannst du gut und was erfüllt dich. Nutze dein Warum und deine Werte immer wieder als Kompass auf deinem Weg. Das ist Business von innen heraus. Das ist 100% deins. Und fühlt sich gut an.

Wenn du eine (nebenberufliche) Selbständigkeit planst oder am Anfang stehst und eine Positionierung willst, die zu dir passt, biete ich dir meine Begleitung an. Bist du schon ein Stück des Weges gegangen und merkst, dass es nicht so richtig stimmig ist und irgendwas fehlt, dann ist es ein guter Zeitpunkt, um den Kurs zu korrigieren. Buch dir gerne ein unverbindliches Erstgespräch. Ich freue mich auf dich.

In Kürze

  1. Ein Business folgt keinem einmal erstellten Plan. Überprüfe immer wieder, ob alles stimmig ist und verändere, wo es nötig ist. Hast du keine Lust auf persönliche und inhaltliche Weiterentwicklung, überdenke den Weg in die Selbständigkeit noch einmal.
  2. Nimm dir regelmäßig Zeit, um an deinem Business zu arbeiten. Nur so kann es wachsen und sich so entwickeln, wie du es dir wünschst.
  3. Erarbeite deine Positionierung anhand deiner Werte, Interessen, Stärken und deinem Warum. Bist du einmal in die Tiefe gegangen, um dein Business aus deinem Inneren heraus zu gestalten, kannst du deine gewonnene Klarheit immer wieder als sichere Orientierung für deinen Weg nutzen.
  4. Suche dir professionelle Unterstützung, damit du nichts Wichtiges übersiehst und dadurch viel Zeit und Energie verlierst. Vor allem bei Themen, die essenziell sind, bei denen du den Blick von außen benötigst und/oder Know-How brauchst, das dir fehlt.
  5. Überprüfe immer wieder, ob das, was du machst oder planst, wirklich zu dir und deinem Business passt. Es ist hilfreich, auch neue Dinge zu lernen und zu tun und so die Komfortzone zu erweitern. Wenn es jedoch nicht zu deinen Werten und deiner Persönlichkeit passt und starke Bauchschmerzen bereitet, lass es sein. Lass dir nichts überstülpen.

 

𝐒𝐞𝐢 𝐝𝐮 𝐬𝐞𝐥𝐛𝐬𝐭 🧡 𝐬𝐭ä𝐧𝐝𝐢𝐠.

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