So kannst du besser und leichter Entscheidungen treffen

Veröffentlicht am

Gehörst du zu den Menschen, denen es nicht leicht fällt, Entscheidungen zu treffen? Brauchst du dafür länger als so manch andere in deinem Umfeld?

Bei eher introvertierten Personen liegt es in der Natur, dass Entscheidungen nicht immer superschnell getroffen werden. Intros denken länger nach und lassen sich meist Zeit beim Reinfühlen, anstatt aus dem Bauch heraus und schnell zu entscheiden.

Das ist auch voll in Ordnung. Auch wenn andere dich drängen oder es nicht verstehen können, dass du etwas mehr Zeit brauchst (weil sie selbst schnell entscheiden), lass dich nicht verunsichern. Das gilt für eher Introvertierte und Extravertierte natürlich gleichermaßen.

Wenn du aber auch nach längerem Nachdenken nicht weißt, was du tun sollst und/oder bei weniger schwerwiegenden Entscheidungen selbst denkst, dass es dir helfen würde, dich schneller festlegen zu können, habe ich drei Tipps für dich, um

  • dein Bauchgefühl zu trainieren und schneller Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen (dieser Tipp ist vor allem gut bei kleinen Entscheidungen)
  • deine Pro- und Contraargumente strukturiert zu sammeln deine Tendenzen sichtbar zu machen und
  • auch bei schweren Entscheidungen alle wichtigen Aspekte einzubeziehen und mit einem guten Gefühl zum Ergebnis zu kommen.

1. Aus dem Bauch heraus entscheiden – Trainiere deine Gefühle

Fangen wir mit der leichtesten Übung an, die sogar – wie ich finde – Spaß macht. Insbesondere eher introvertierte Personen neigen dazu, Entscheidungen rational zu treffen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Wenn du aber auch dein Gefühl mit einbeziehst oder dies sogar alleine Entscheidungen treffen lässt, kann das sehr hilfreich sein. Dein Bauchgefühl lässt sich so gut trainieren:

1. Denke an eine Sache, in der du ein ganz klares „Ja-Gefühl“ hast. Wo bist du dir ganz klar darüber, dass die Antwort „ja“ ist? Das kann z. B. die Liebe zu deine:m Partner:in/deinem Kind, das wohlige Gefühl in deinem Zuhause, eine politische Einstellung etc. sein.

Lege dich auf eine Sache fest und denke daran. Wenn du magst, schließe die Augen und fühle im Körper, wie sich dieses „Ja“ anfühlt. Wo ist das Gefühl in deinem Körper? Welche Temperatur hat es? Hat es eine Form, Farbe? Nimm wahr, was sich in deinem Körper zeigt. Speichere dir dieses Gefühl ab.

2. Denke dann an eine Sache, in der du ein ganz klares „Nein-Gefühl“ hast. Wobei weißt du direkt, dass ein starkes „Nein“ deine Antwort ist? Fühle auch in dieses Gefühl hinein – spüre in deinem Körper, wie es sich jetzt anfühlt. Gehe genauso vor wie bei 1. Merke dir auch dieses „Nein-Gefühl“.

3. Übe im Alltag, nach Gefühl zu entscheiden. Lass deinen Körper (und nicht deinen Kopf) antworten, wenn du eine Entscheidung treffen willst. Z. B. bei diesen Alltags-Entscheidungen:

  • Roter oder blauer Pulli?
  • Müsli oder Brot zum Frühstück?
  • Welche Apfelsorte beim Einkauf?
  • Welches Gericht im Restaurant?

Immer wenn du bei diesen Fragestellungen denkst, dich schwer entscheiden zu können, entscheide (trotzdem) schnell aus dem (Körper-)Gefühl heraus. Im Nachhinein kannst du überprüfen, ob deine Entscheidung gut war oder ob du es beim nächsten Mal anders machen würdest. So trainierst du dein Bauchgefühl. Mit der Zeit kannst du den Schwierigkeitsgrad steigern. Du wirst merken, dass es dir mit etwas Übung leichter fallen wird, solche Entscheidungen zu treffen.

2. Gedanken ordnen und Argumente strukturieren

Auch wenn du viel nachdenkst und Meister:in darin bist, dir Gedanken zu machen, führt das nicht immer zu einer klaren Entscheidung. Das kann daran liegen, dass du „nur“ nachdenkst und alle Argumente immer wieder hin- und herdrehst bis dein Kopf glüht. Dann hilft es dir, deine Gedanken aufzuschreiben und zu strukturieren. Eine gute Methode dafür ist folgende:

1. Zeichne auf ein A4-Blatt ein Quadrat und in dieses Quadrat ein Kreuz, so dass du vier gleich große Quadrate hast. Schreibe über das Quadrat oben links „Vorteile“, und über das Quadrat oben rechts „Nachteile“. Neben das Quadrat oben links schreibst du deine Entscheidungsmöglichkeit 1, und neben das Quadrat unten links deine Entscheidungsmöglichkeit 2. (Z. B. Entscheidung 1: Fernreise; Entscheidung 2: Urlaub zu Hause)

2. Schreibe in jedes Quadrat alles auf, was dir einfällt. Befülle deine Quadrate eine Woche lang. Immer, wenn dir wieder etwas einfällt, ergänzt du im jeweiligen Kästchen. Manche Argumente kommen ganz plötzlich an einem anderen Tag/in einer anderen Situation, denn unser Gehirn sucht auch nach Antworten, wenn wir nicht bewusst darüber nachdenken. Nach ein paar Tagen wirst du sehen, dass sich deine Gedanken wiederholen. Dann kannst du die Übung beenden.

3. Nimm dir dann das Blatt und vergleiche deine Punkte in den diagonalliegenden Quadraten. (z. B. Vorteile von Entscheidungsmöglichkeit 1 mit den Nachteilen der Entscheidungsmöglichkeit 2). Du wirst ziemlich sicher eine starke Tendenz erkennen. Oder du siehst sogar schon ganz klar deine Entscheidung vor dir ausgebreitet.

3. Ratio und Gefühl als Team entscheiden lassen

Musst du eine herausfordernde Entscheidung treffen, und mit dieser tust du dich schon lange schwer? Dann hilft dir am besten die Kombination aus Fakten und deinem Gefühl. Spüre in beide Entscheidungsmöglichkeiten hinein. Schreibe dir auf, wie sich beides jeweils anfühlt. (Ohne deinen Kopf einzuschalten – fühle einfach nur in deinen Körper.) Nutze dann die Methode mit den vier Quadraten von oben.

Dann bring beides zusammen und lass deine Gefühle sowie die Vor- und Nachteile zusammen entscheiden. Insbesondere bei den großen Entscheidungen im Leben (z. B. Umzug in eine andere Stadt oder bleiben? Haus kaufen oder in Mietwohnung bleiben? Beruflich neu orientieren oder im alten Job bleiben?) hilft dir diese starke Kombination.

Und denke daran: Wenn du eine Entscheidung triffst und später (doch) etwas anderes möchtest, kannst du neu entscheiden. Nichts muss für immer sein 🙂

Schreib mir gerne, wenn dir die Übungen geholfen haben.

𝐋𝐞𝐛𝐞 𝐝𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐁𝐞𝐫𝐮𝐟𝐮𝐧𝐠!

Wenn du dich beruflich neu orientieren möchtest (ob angestellt oder selbstständig) und keine Ahnung hast, was du eigentlich willst, dann kann ich dir ans Herz legen, dein Warum zu finden und zu formulieren. Es ist dein ganz persönlicher starker Antrieb von innen heraus und deine Kernmotivation. Hat dein Tun einen direkten Bezug zu deinem Warum (der Kern des Golden Circle von Simon Sinek), dann fühlt es sich sinnvoll und gut an.

 Hier kannst du dir einen kostenfreien Termin zu einem Berufungstalk buchen.

Schreibe einen Kommentar

Loading...